Herbeder Grundschule
Herbeder Grundschule

Gewaltfreie Schule

Erziehung zur Gewaltfreiheit

Da der friedliche Umgang miteinander eine elementare Voraussetzung für gutes Lernen und gemeinsame Gestaltung des Schulalltags ist, ist die Streitschlichtung ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Dabei geht es nicht nur darum, aufkommende Konflikte zu schlichten, sondern die Schüler und Schülerinnen grundlegend zu einem freundlichen und in jeder Hinsicht gewaltfreien Miteinander anzuleiten.

Konflikte gehören zum Alltag, sie treten überall auf, wo Menschen zusammen leben oder miteinander arbeiten. Unser Anliegen ist es, die Schüler unserer Schule zu sozialen, gerechten und Empathie empfindenden Menschen zu erziehen. Dieses ist ein fester Bestandteil unseres Schulprogramms. Deshalb besteht unsere große Herausforderung darin, wie mit Konflikten umgegangen wird.

Im Unterricht werden regelmäßig Streitsituationen mit den Kindern thematisiert und gemeinsam nach sinnvollen Lösungsmöglichkeiten gesucht. Auf diese Weise lernen Kinder Alternativen zum gewaltsamen Umgang mit Konflikten so eigenständig wie möglich anzuwenden.

Die Streitschlichtung ist ein Verfahren, das zur friedlichen Beilegung von Schülerkonflikten eingesetzt wird. Die Kinder sollen sich ernst genommen fühlen und lernen, einen Streit nach einem ritualisierten Muster fair auszutragen und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Streitschlichtung zielt also darauf ab, Kindern Strategien zu vermitteln, die ihnen helfen, zunehmend eigenständig, konstruktiv und gewaltfreier mit Konflikten umzugehen.

 

A Voraussetzungen

Das Kollegium der Herbeder Grundschule sowie Mitglieder der OGS haben an einer intensiven Schulung innerhalb einer dreitägigen Fortbildungsmaßnahme teilgenommen. Dabei wurden Trainingsprogramme zur Konfliktlösekompetenz durchgeführt und intensiv erprobt. Es wurde vielfältiges Anschauungs- und Trainingsmaterial (z. B. Bildergeschichten zu Rollenspielen, Handpuppen, Literatur) für den Unterricht angeschafft, um die Schüler und Schülerinnen mit dem  neuen Lösungsansatz vertraut zu machen.

 

B Das Bensberger Mediations-Modell

Beim Bensberger Mediations-Modell üben alle Kinder in Gruppen oder im Klassenverband mit Bausteinen zum Mediationsverfahren. Zunächst soll die Sozialkompetenz der Kinder gestärkt und durch die Vermittlung von Regeln und Ritualen ein verbesserter Umgang mit Streit ermöglicht werden. Darauf aufbauend trainieren die Kinder dann, Konflikte im Rollenspiel zu lösen, wobei festgelegte Schritte eines Leitfadens den Ablauf des Gesprächs strukturieren. Dieser Leitfaden ist der Kernpunkt des Streitschlichtungsverfahrens. Er steht allen erziehenden oder lehrenden Personen und schließlich auch den Kindern in Kurzform in einem kleinen „Hosentaschenbuch“ zur Verfügung. Er gliedert den Ablauf einer Schlichtung in bestimmte Phasen. Das Training vermittelt die zugrunde liegende Einstellung, die entsprechenden Verhaltensweisen und Rituale. Durch regelmäßiges Üben lernen die Kinder Handwerkszeug für die Anwendung im realen Konfliktfall. Deshalb muss in jedem Schuljahr eine Einheit zu diesem Themenkomplex (im Religions- oder Sachunterricht) durchgeführt werden.

 

Feste Rituale helfen den Kindern in Konfliktgesprächen nicht impulsiv sondern überlegter zu reagieren. So wird der Prozess entschleunigt und sachlicher geführt. Der Prozess wird so vertieft und der Frieden dauerhafter. Das bedeutet für den Verlauf:

 

  • drei feste Regeln: zuhören, nicht beschimpfen, ausreden lassen;
  • Gefühle zum Ausdruck bringen;
  • Anteile am Streit zugeben;
  • Empathie verstärken, in einem Rollenwechsel „in den Schuhen des anderen laufen", um dabei den anderen besser verstehen zu lernen. Der Rollenwechsel kann auf besondere Weise zum Umdenken, zur Umkehr bewegen.
  • bei den Lösungen Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit zulassen.

 

Unterstützung erfährt das Streitschlichtungsprogramm von sogenannten „Pausenengeln“.

Jeweils zwei Kinder aus den beiden vierten Schuljahren sind während der Pause Ansprechpartner, wenn Mitschüler in Streitereien verwickelt sein sollten. Sie schlichten bzw. klären entstehende oder kleine Zwistigkeiten  und überlegen gemeinsam mit den Betroffenen, wie solche Situationen künftig vermieden werden könnten.

 

Nach Rücksprache mit den Klassensprechern unserer Schule und auf deren Bitte hin, haben wir uns dazu entschlossen, bereits Kinder aus den dritten Schuljahren durch die Viertklässler ausbilden zu lassen. Ab den Osterferien haben wir dann Pausenengel und „Azubis“.

Darüber hinaus hat jede erste und zweite Klasse eine Patenklasse und jedes Kind einen zugeordneten Paten. Vor allem die Kinder der unteren Jahrgänge brauchen einen solchen persönlichen Ansprechpartner.

 

C Ausblick

Durch das regelmäßige Üben, stets wiederkehrender Rituale und Strukturen werden die Schüler und Schülerinnen langfristig befähigt, Konflikte eigenständig und schließlich ohne Lehrerhilfe zu bewältigen. Hierzu können z.B. in den Klassen  Streitschlichterecken eingerichtet werden, in denen man die Konflikte klären kann. Hier hängen auch die „Erste Hilfe- Fragen“ zur Erinnerung. Eine Sammlung bisheriger Lösungsvorschläge dient Kindern bei Konflikten als Hilfestellung.

Auf dem Schulhof ist im Schuljahr 2014/2015 eine abgetrennte Streitschlichtungsecke eingerichtet. Ebenso ist es auf Dauer möglich, Kinder aus den 4. Schuljahren nicht nur als Pausenengel agieren zu lassen, sondern sie zu Streitschlichtern nach dem Bensberger Modell auszubilden.

 

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